Das Hanauer WIR Lots*innen-Team ist gewachsen – 7 Frauen und 3 Männer unterstützen ehrenamtlich zugewanderte Menschen beim Ankommen in Hanau. Fragen und Begleitungen rund um Gesundheit sind häufig Thema, daher möchten sich einige als Gesundheitslots*innen weiterqualifizieren
Um fünf weitere Personen vergrößerte sich der WIR-Lotsen-Pool im Kreis Bergstraße. Anfang September 2022 erhielten sie ihre Zertifikate aus Händen von Wiebke Schindel, Referatsleiterin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, sowie dem Landrat Christian Engelhardt erhielten.
An zwei Standorten - in Hadamar und in Weilburg - entstand in Zusammenarbeit mit der WIR-Koordination des Kreises das neue Lotsenprojekt.
15 Frauen und drei Männer aus Neu-Isenburg haben sich im Mai 2022 als WIR Integrationslotsinnen und -lotsen qualifizieren lassen. Gemeinsam sprechen sie 20 verschiedene Sprachen und verstehen sich als Brückenbauerinnen und Brückenbauer.
Veränderungen im Lotsenprojekt von Rödermark: Isabel Martiner hat als kommunale Integrationsbeauftragte Anfang April 2022 die hauptamtliche Koordination des WIR-Integrationslotsenprojektes in der Stadt übernommen. Um schnell in das Thema hineinzukommen und einen guten Start mit dem Team zu erreichen, hat sie Kontakt zum Kompetenzzentrum aufgenommen.
Lange hat es gedauert, bis die im Herbst 2021 ausgebildeten Integrationslotsinnen und -lotsen ihre Zertifikate erhielten. Am 28. April 2022 war es endlich soweit. Sozialdezernent Martin Wilhelm beglückwünschte die Teilnehmenden im Offenbacher Rathaus zu ihrer erfolgreichen Qualifikation, die einen wesentlichen Beitrag zur Integration in Offenbach leistet.
Neuzugewanderte haben es oft schwer beim Ankommen. Hier helfen die WIR-Lotsen tatkräftig und motiviert. Die Ausbildung versetzt sie in die Lage, auf schwierige Situationen angemessen reagieren zu können. In Wiesbaden erhielten im Oktober 2020 36 Frauen und Männer ihr Zertifikat aus der Hand von Heike Würfel vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und Christoph Manjura, Sozialdezernent der Stadt Wiesbaden.
In einer Mischung aus Präsenzveranstaltung und Videokonferenz fand im Herbst 2020 die erste Basisqualifizierung für Integrationslotsinnen und -lotsen des Frankfurter Vereins Abá statt.
Seit 2013, als Wetzlar einer der sechs hessenweiten Standorten des Programms „Modellregion Integration“ war, gibt es in der Stadt Integrationslotsinnen und -lotsen. „Die Initiative erfolgte von der Stadt aus und sie beauftragte das Freiwilligenzentrum Mittelhessen mit der Umsetzung“, erinnert sich Karin Buchner, Leiterin des Zentrums. „Die Unterstützung war wichtig, denn dadurch erhielt das Projekt bald einen hohen Bekanntheitsgrad und unsere Lotsinnen und Lotsen konnten schnell loslegen.“ Inzwischen wurden über 70 Integrationslotsinnen und -lotsen ausgebildet, über 90 Prozent davon mit Migrationsgeschichte, etwa 15 Personen sind zur Zeit aktiv.
Das WIR-Lotsenprojekt in Kelsterbach ist Anfang 2019 an den Start gegangen. Von den 13 aktiven Integrationslotsinnen sind 5 Lotsinnen, die bereits seit 2012 als Elternlotsinnen in einem ähnlich gelagerten Aufgabenfeld tätig waren und somit bereits beste Kontakte in der Bevölkerung haben. Franz Neufing ist zuständig für die Koordinierungsstelle „Kelsterbach Familienstadt“ und damit auch für die örtlichen Integrationslotsinnen.
Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund zu stärken und ins Ehrenamt zu holen, das war 2010 die Grundidee von Carmen Größ vom Frauenzentrum Rüsselsheim bei der Realisierung eines Integrationslotsenprojekts. Die Stadt, in Person von Mostafa Lyasami vom Interkulturellen Büro, unterstützte diese Idee und im Rahmen des Landesprojekts „Modellregion Integration“ gab es über drei Jahre entsprechende Fördermittel.
Seit vielen Jahren lebt Sara Girmay Solomon alleine in Deutschland. Die Tochter von äthiopischen und eritreischen Eltern hatte in der Heimat studiert und möchte dies auch in Deutschland tun. Doch bis dazu alle Voraussetzungen erfüllt sind, ist für sie auch ehrenamtliches Engagement wichtig. Sie möchte helfen und gleichzeitig ihre sozialen Kontakte in der neuen Heimatstadt Hattersheim ausbauen. So kam sie vor einigen Jahren ins Stadtteilbüro der Hattersheimer Siedlung, lernte dort das zehnköpfige Integrationslotsenteam kennen und absolvierte selbst eine Basisqualifikation.
Die Hilfsbereitschaft im Kreis Fulda war sehr groß, als Geflüchtete 2015/16 den Gemeinden zugewiesen wurden. Zahlreiche Ehrenamtliche übernahmen die Aufgabe, die Menschen willkommen zu heißen und ihnen auf dem ersten Weg zu helfen. Auf Anraten der WIR-Koordinatorin stellte der Kreis, genauer die kreiseigene Freiwilligenagentur Treffpunkt aktiv, den Antrag zur Qualifizierung von Integrationslotsinnen und -lotsen.
Die Werkstatt für junge Menschen Eschwege e.V. hat nichts mit Reparaturen und schmutzigen Händen zu tun. Vielmehr ist die seit 1983 bestehende Einrichtung ein gemeinnütziger Verein und Mitglied im Diakonischen Werk Hessen. Der Verein bietet Beratung und Hilfen für junge Menschen und Erwachsene an, die arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind – seit Langem auch für jungen Migrantinnen und Migranten.
Auslöser für das Projekt „Elternlotsen Dreieich“ war eine Unzufriedenheit im Team des evangelischen Kindergartens im Ortsteil Sprendlingen. Es hat festgestellt, dass es mit seiner klassischen Kita-Arbeit die Familien nicht mehr so gut erreichten. Der Familienalltag hatte sich gewandelt. Da kam 2005 das Projekt des Kreises Offenbach „Wir nehmen alle mit“ gerade recht. Ein Baustein des Projekts waren die Idee der Elternlotsen und das passte.
„Situationsangepasste Übersetzungstätigkeit“ – das ist ein Begriff, über den man zu Beginn vielleicht stolpert, aber er stimmt. Was passiert zum Beispiel, wenn einer zugewanderten Familie erläutert wird, dass die Kinder in Deutschland zur Einschulung eine Schultüte bekommen? Wann bringt man eine Schultüte mit? Was gehört in eine Schultüte? Wie sieht eine Schultüte aus? Scheinbar selbstverständliches Wissen, das man aber nicht hat, wenn es in dem Herkunftsland es nie eine Schultüte gegeben hat.
Seit 2014 gibt es im Hochtaunuskreis Integrationslotsinnen und -lotsen und genauso lange ist Sofia Nurhosien mit von der Partie, zunächst als Lotsin, dann als koordinierende Lotsin beim Internationalen Bund (IB). Seit Sommer 2018 ist sie beim IB als Teilzeitkraft für mehrere Projekte zuständig, unter anderem auch für die hauptamtliche Koordinierung der momentan 18 Lotsinnen und Lotsen.
Nach 36 Stunden Basisqualifizierung war es im Sommer 2019 soweit: Heike Würfel vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration überreicht 15 Integrationslotsinnen und -lotsen in den Räumen der Gemeinschaftlich Wohnen eG ihre Zertifikate. Die neuen Wiesbadener WIR-Lotsen werden durch die Vereine KUBIS und Angekommen Wiesbaden koordiniert, die Qualifizierung hatte MigraMuni organisiert.
Noch gehört das Freiwilligenzentrum Offenbach zu den Neulingen im WIR-Lotsenprogramm, doch haben 2018 bereits zwei Basisqualifizierungen stattgefunden. Bei einer Pressekonferenz im Offenbacher Rathaus erhielten die 13 neuen Integrationslotsinnen und -lotsen im Dezember 2018 ihre Zertifikate aus Händen von Wiebke Schindel, Referatsleiterin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, und Sabine Groß, Offenbacher Sozialdezernentin.
Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Hanau ist immer etwas los. Waren in der Erstaufnahme des Landes zeitweise 1.500 Geflüchtete untergebracht, leben heute auf dem Sportsfield-Gelände in der kommunalen Gemeinschaftsunterkunft noch etwa 850 Menschen in zehn Gebäuden. „Die Erstaufnahme ist nun ganz geschlossen, wir jedoch können noch einige Jahre bleiben“, berichtet der Hanauer WIR-Fallmanager Andreas Jäger.
Integrationslotsinnen und -lotsen und Rentenfragen – das ist seit inzwischen 15 Jahren Alltag in Frankfurt, wo rund 50.000 Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund leben, die älter als 60 Jahre sind (Stand 2017). Und es werden immer mehr. „Wie kommen denn diejenigen zurecht, die die Sprache nicht so gut kennen?“ fragte sich Vlade Ljujić, als er sich in den 1990er-Jahren um seine eigene Rente kümmerte.