Noch gehört das Freiwilligenzentrum Offenbach zu den Neulingen im WIR-Lotsenprogramm, doch haben 2018 bereits zwei Basisqualifizierungen stattgefunden. Bei einer Pressekonferenz im Offenbacher Rathaus erhielten die 13 neuen Integrationslotsinnen und -lotsen im Dezember 2018 ihre Zertifikate aus Händen von Wiebke Schindel, Referatsleiterin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, und Sabine Groß, Offenbacher Sozialdezernentin.
Projektkoordinatorin Renate Schulte Spechtel betonte, wie wertvoll auch für sie das Schulungsmodul Interkulturelle Kommunikation war. „Wir haben in einer wirklich bunten Gruppe verschiedenen Alters, Herkunft und Geschlecht sehr viel voneinander gelernt. Das war möglich durch den offenen Umgang und das herzliche Klima, obgleich sich nur wenige vorher bereits kannten.“
Die Akquise für die Basisqualifizierung erfolgte vor allem durch Mundpropaganda, Presseveröffentlichungen und den Internetauftritt. Bei Einzelgesprächen und einer Infoveranstaltung erhielten die Interessierten mehr Informationen über das Engagement. „Beides war uns wichtig. Im Einzelgespräch erfahren wir mehr über die Interessierten und bei der Infoveranstaltung haben alle die Möglichkeit, zu schauen, wer sich ebenfalls engagieren möchte“, sagt Katja Lenz vom Freiwilligenzentrum.
Zur Erläuterung der einzelnen Schritte, von der Anmeldung über die Schulung bis um Einsatz und den Rahmenbedingungen zum Ehrenamt hat Renate Schulte Spechtel für die Veranstaltung ein Schaubild erarbeitet. Dieses stellte sie bei der Vorstellung des Lotsenprojekts nach und nach zusammen. „So können wir möglichst einfach und schrittweise das Projekt erklären und direkt auf Rückfragen eingehen.“
Die Schulung umfasst 36 Unterrichtseinheiten und inhaltlich einiges mehr als die im Schaubild aufgeführten Beispiele. Doch gerade diese waren für die Präsentation griffig und verständlich. Auch die organisatorischen Informationen zu den Schulungs-terminen und der Umfang zum Engagement nach der Schulung waren in dem Schaubild enthalten.
„Von den 17 ersten Integrationslotsinnen und -lotsen sind einige sehr aktiv, andere nur ab und zu. Ein paar sind aus persönlichen Gründen noch gar nicht zum Einsatz gekommen, sei es wegen Schwangerschaft und gestiegenen Anforderungen bei Arbeit und Studium“, fasst Katja Lenz die momentane Situation zusammen. Zu 70 Prozent haben die Teammitglieder Migrationsgeschichte. „Gerade zu Anfang des Projekts haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, dass unsere Lotsinnen und Lotsen oft zu zweit unterwegs waren – mit und ohne Migrationsgeschichte. So konnten sie sich gut ergänzen.“ Die neue Gruppe soll möglichst gut in das bestehende Team integriert werden. „Von den nun 29 Lotsinnen und Lotsen werden neben Deutsch 20 Sprachen abgedeckt, Hindu, Panjabi und Rumänisch kamen noch dazu kommen und die arabische Fraktion wurde gestärkt“, freut sich Katja Lenz.