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Kompetenzzentrum Vielfalt
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Erzählcafé in Darmstadt: Mit politischem Engagement mehr erreichen

v.l.: Yücel Akdeniz, Ufuk Ertekin, Eda Kurt und Kevin Trah-Bente, Foto: Otto Purucker

Mehr Teilhabe durch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wünschenswert

„Macht Politik Spaß?“ war die Fragestellung an vier Darmstädter Kommunalpolitikerinnen und -politiker auf Einladung des Freiwilligenzentrums Darmstadt und dem Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen bei einem Erzählcafé. „Meistens“ war darauf die Antwort von Stadtverordnetenvorsteher Yücel Akdeniz (Die Grünen), dem CDU-Mitglied Ufuk Ertekin und den beiden Stadtverordneten Eda Kurt (parteilos bei den Grünen) und Kevin Trah-Bente (SPD).

Auch wenn sie sicher in vielen politischen Dingen unterschiedlicher Meinung sind, haben sie einiges gemeinsam:

Sie haben Zuwanderungsgeschichte. Sie wollen in ihrer Stadt etwas bewegen. Sie möchten, dass sich mehr Darmstädter und Darmstädterinnen aktiv beteiligen – vor allem wenn sie ebenfalls Zuwanderungsgeschichte haben. „40 Prozent der Menschen in unserer Stadt sind Migrantinnen und Migranten, das spiegelt sich aber nicht in der politischen Landschaft unserer Stadt wider“, sagt Yücel Akdeniz. „Es engagieren sich noch zu wenige in den Parteien und Gremien. Das sollte sich ändern.“

Eine Zuschauerin, bereits im Ausländerbeirat akitv, verwies auf ihr mangelndes politisches Wissen und der daraus resultierenden Unsicherheit. Ihr empfahl Kevin Trah-Bente: „Schauen Sie, welche Partei Ihnen am nächsten ist. Bei allen gibt es Akademien zur politischen Bildung. Dort lernt man viel, bekommt neue Kontakte und mir haben die Seminare viel Selbstvertrauen gebracht.“ Eda Kurt berichtete aus ihren Erfahrungen im Ausländerbeirat. „Die Mitglieder haben zwar kein Stimmrecht, doch Rederecht und können an allen Ausschüssen teilnehmen. Umgekehrt sind auch die Stadtverordneten bei den Sitzungen des Ausländerbeirats dabei. Da kann man viele Dinge anstoßen und sich an der Umsetzung beteiligen.“ Auch für Ufuk Ertekin ist das Besondere an der Kommunalpolitik, dass die Themen sehr konkret sind und man direkt Ergebnisse sieht.

Angesprochen auf Erfahrungen mit Anfeindungen wurden diese bestätigt. „Natürlich sind die unsäglichen Äußerungen über die Sozialen Medien oft persönlich, aber weniger hinsichtlich meiner Herkunft als zu meinen Äußerungen oder der Pläne meiner Fraktion und meiner Partei“, fasst Yücel Akdeniz zusammen. Kevin Trah-Bente ist sich sicher, dass eher das Geschlecht als die Herkunft Menschen online zu Schmähungen hinreißen lässt. „Da ist es wichtig, dass die betroffenen Frauen das nicht persönlich nehmen und viel Rückhalt aus der Politik, dem Freundeskreis und der Familie erhalten.“ Er und die anderen wollen sich den Spaß an der Politik nicht nehmen lassen. Sie haben sich noch viel vorgenommen und freuen sich auf weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter.