Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, Anne Janz, hat am 7. September 2022 in Wiesbaden den ehrenamtlich tätigen Integrationslots*innen für ihr Engagement gedankt. Im Rahmen eines Festakts im Schloss Biebrich würdigte Janz stellvertretend 25 der in hessischen Kommunen tätigen Ehrenamtliche im Namen der Hessischen Landesregierung: „Ich möchte Ihnen meine besondere Wertschätzung und Anerkennung für Ihren gesellschaftlichen Beitrag aussprechen – dafür, dass Sie sich in Ihrer Freizeit, neben Beruf und Familie, für das Wohl anderer Menschen engagieren. Für Menschen, die vielleicht erst vor Kurzem nach Hessen gekommen sind und persönliche Begleitung brauchen“, sagte Janz bei ihrer Rede.
Festakt für WIR-Integrationslots*innen in Wiesbaden
Sprachhindernisse, fehlendes Wissen über bürokratische Strukturen und Gesetze sowie über Hilfsstrukturen seien Probleme, die den Alltag Zugewanderter prägten, so die Staatssekretärin weiter. Ziel der Landesregierung sei es, dass sich alle Menschen, die in Hessen leben und nach Hessen kommen, zugehörig fühlten und am gesellschaftlichen Leben teilhaben könnten: „Oft sind es die Integrationslots*innen, die die Menschen da abholen, wo sie stehen, Ihnen auf Augenhöhe begegnen, vermitteln oder einfach zuhören. Nur so kann Teilhabe gelingen: indem man Fähigkeiten erkennt und fördert und Selbstvertrauen schafft“, so Anne Janz weiter.
Integrationslots*innen helfen Geflüchteten und Neuzugewanderten in den Kommunen und Kreisen nun schon seit mehr als 16 Jahren, indem sie spezifische und häufig mehrsprachige Unterstützung auf Augenhöhe anbieten, um Schwierigkeiten zu überwinden. Sie sind Mittler*innen und Brückenbauer*innen. Gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der Corona-Pandemie war der Bedarf an solchen Angeboten zuletzt umso größer. Mittels persönlicher Begleitung ermöglichen die Lots*innen auch den direkten Zugang zu Behörden und Ämtern sowie zu anderen Institutionen und Hilfsangeboten sozialer Einrichtungen und Fachdienste. Durch Informationsvermittlung zu wichtigen Alltagsfragen leisten sie zudem einen wegweisenden kulturmittelnden Beitrag.
Gewürdigt wurden: Arfa Ahmad (Rüsselsheim), Raoua Al Falo (Rodgau), Ahmed Aldahik (Idstein), Abdulhai Asisi (Hattersheim), Sibil Atlan (Aarbergen), Parisa Batoori (Wiesbaden), Nina Bedel (Bensheim), Hakime Eker (Neu-Isenburg), Gabi Ewald (Hanau), Rachida Fagrach (Dreieich), Claudia Heindorf-Friese (LK Fulda), Christina Klementowski (Oberursel), Anonina Klesar (Taunusstein), Banjamin Kruft (Wiesbaden), Süleyman Kutsi (Offenbach), Tetyana Nareike (LK Bergsraße), Albina Prozenko (Eschwege), Surkiye Sancak (Kelsterbach), Monika und Horst Scheuermann (Main-Kinzig-Kreis), Tanja Seitz (Kriftel), Hifaa Sevilgin (Baunatal), Faride Shams-Hariri (Heppenheim) und Emiliea Sihman (Viernheim).
ZUM WIR-PROGRAMM
Für ihr gesellschaftliches Engagement werden die Integrationslots*innen von Trägerorganisationen fachlich qualifiziert und unterstützt und auf ihre Einsätze vorbereitet. Seit 2017 erfahren sowohl die Lotsenprojekte als auch die Ehrenamtlichen Unterstützung durch das „Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen“. Dort werden Know-how und Service für das Lotsenprojekt und Migrantenorganisationen gebündelt. Für all die, die sich fachlich, aber auch persönlich für bürgerschaftliches Engagement für und mit Menschen mit Migrationshintergrund interessieren, steht eine zentrale Online-Plattform bereit. Die Bündelung in dieser Form ist eine hessische Besonderheit. Seit 2021 arbeiten beide Bereiche noch enger zusammen, um das Thema Engagement in der Einwanderungsgesellschaft zu gestalten und um weitere Serviceangebote für Interessierte bereitzustellen.
Von 2014 bis Juli 2022 wurden für Qualifizierungen und den Einsatz ehrenamtlicher Integrationslots*innen rund 4,6 Millionen Euro aus dem Landesprogramm WIR investiert.