Christine Knapp-Aschberger vom Rheingau-Taunus-Kreis gab einen Einblick zu den Grenzen aus Sicht des Projektträgers und bedauert die teils engen Vorgaben von Seiten des Landes hinsichtlich Zeitkontingent und Abrechnung. George Bakhssar ist selbst Integrationslotse in Wetzlar und erzählte von eigenen, oft grenzwertigen Erfahrungen, angefangen von der problematischen Herausgabe seiner privaten Handynummer, über die oft überzogenen Erwartungen der Gelotsten bis hin zu Abgrenzung gegenüber Mitarbeiter in Behörden, die seine Kompetenzen als Dolmetscher häufig missbrauchen, um sich professionelle Dolmetscher zu sparen.
In Workshops wurde zu verschiedenen Fragen ausführlich diskutiert. Zur Fragestellung, was die Lotsinnen und Lotsen nicht tun dürfen, war sich die Mehrheit einig, dass sie keine Verantwortung übernehmen sollten, es vielmehr um das informieren, vermitteln, vernetzen und Brücken bauen gehe. Wichtig sei auch, die eigenen Grenzen zu kennen. Dabei helfe Auftragsklärung. Bei der Frage um die Klarheit der Grenzen, gibt das WIR-Programm zwar Grenzen vor, bei denen teilweise aber auch mehr Flexibilität gewünscht ist. Andererseits zeigte sich, dass die Grenzen zwischen Lotsinnen und Lotsen und weiterem Ehrenamt wie zum Hauptamt nicht immer klar sind. Gefordert werden geeignete Rahmenbedingungen und hauptamtliche Koordination mit Auftragsklärung, um den Lotsinnen und Lotsen mehr Sicherheit zu bieten. Das Ziel sollte eine Richtlinie an die Behörden sein, was das Profil von Integrationslotsinnen und -lotsen ist.